Skitour auf Jenner Vol. 2

Tourdaten 12 km, 600 Höhenmeter, Schwierigkeit = mittel

Whiteout. Ganz plötzlich war es da. Mitten in der Abfahrt vom Jenner hinunter Richtung Mittelstation Jennerbahn begann Nebel einzufallen. Bald war kein Unterschied mehr zwischen schneebedecktem Boden und Himmel zu erkennen. Alles einheitlich. Wie in einem leeren, unendlich ausgedehnten grauen Raum. Zeitweise wurde es besser. Dann betrug die Sichtweite zumindest ein paar Meter. Aber nicht für lange. Sogar der Handy-Fotoapparat weigerte sich, das Whiteout aufzunehmen. Er erkannte kein Bild. Aus einem Traumschitag mit astralblauem Himmel, Pulverschnee und kalten Temperaturen war ein Alptraum geworden.

Erst mal anhalten und überlegen, schien die beste Lösung. Aber es war frostig kalt (- 7° C). Herumstehen und langsam auskühlen, war auch kein tröstlicher Gedanke. Also fahren. Immer dann, wenn der Nebel minimale Sichtweite freigab, fuhr ich vorsichtig mit ganz engen, geschlossenen Schwüngen talwärts. Nur nicht beschleunigen, nirgendwo rausfliegen. Als sich direkt vor mir unvermittelt die Talstation der Mitterkaserbahn aus dem Nebel aufbaute, wusste ich, dass ich zu weit nach rechts abgedriftet worden war. Also zurück nach links, gegen die Schwerkraft, mit V-Schritten einen kleinen Anstieg überwinden und auf einer Forststraße weiter hinunter.

Eine gefühlte Ewigkeit später erreichte ich die Nebeluntergrenze. Und dann war auch noch eine kurze, beschwingte Abfahrt über die Piste drinnen.