In ihrem Buch „Den Schmerz der Anderen begreifen. Holocaust und Weltgedächtnis“ möchte Charlotte Wiedemann Erinnerungskultur nicht nur auf den Holocaust beziehen, sondern auch Traumata und die Erinnerung an Völkermorde und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Afrika, Asien und der arabischen Welt als dort zentral empfundene Ereignisse der Erinnerung beschreiben.
Zu diesen Traumata zählen Vertreibung und Verbrechen in der deutschen, französischen oder niederländischen Kolonialzeit in Namibia, Westafrika, Algerien, Vietnam und Indonesien. Die stalinistischen Verbrechen in der Erinnerungskultur osteuropäischer Staaten sowie die Opfer von historischen oder aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen sowie von rechtsextremer Gewalt sind weitere Beispiele, die zu einer „inklusiven Erinnerungskultur“ zählen und denen die Anerkennung als „Schmerz der Anderen“ gebührt.
Schließlich bezeichnet die Autorin als Voraussetzung für die Anerkennung der Gleichwertigkeit aller Menschen, „jedes Leben als gleichermaßen prekär und schutzwürdig zu betrachten.“
In Kooperation mit dem Fachbereich Gesellschaft und Soziales, Pax Christi OÖ. und dem Bildungszentrum Franziskushaus Ried/I.
Freier Eintritt für Schüler*innen, Lehrlinge und Student*innen
Organisation: Christoph Burgstaller