nach Texten und Motiven von Oscar Wilde in einer Bearbeitung von André Kaczmarczyk mit Musik von Matts Johan Leenders
Oscar Wilde ist ein Schriftsteller, der mich durch seine Person und Biographie schon immer fasziniert hat.
In einer Zeit, in der Homosexualität noch ein Verbrechen war, zu Zuchthaus verurteilt, überstand er zwar wider jedes Erwarten die 2-jährigen Haftstrafe, war davon aber offensichtlich so erschüttert, dass er das Leben danach nur noch mit sehr viel Alkohol ertragen konnte und u.a. dadurch danach nur noch wenige Jahre gelebt hat.
Ein eher seltener Versuch einer Theaterinszenierung über seine Zuchthaus-Jahre, hat mich gleich so in seinen Bann gezogen, dass mich noch nicht einmal die Tatsache abhalten konnte, dass es sich bei dem nächsten Termin, für den Karten erhältlich waren, um eine Premiere handelt…
Es gibt ab 19 h eine Einführung dazu. Gefühlt benötige ich diese nicht dringend, wenn etwaige Begleiter das anders sehen, klären wir das im Chat und treffen uns ggfs. eine halbe Stunde früher.
Mit meinen Ausschreibungen hänge ich momentan meiner Zeit etwas hinterher.
Die beiden Voraufführungen sind ausverkauft, die Premiere bereits gut gebucht.
Bei Interesse ist es sinnvoll, sich rasch für einen Kartenkauf zu entscheiden.
Möchte mich jemand begleiten? Ich freue mich!
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Weil es sich in der Vergangenheit mitunter als schwierig erwiesen hat, sich mit persönlich noch nicht bekannten Personen vor oder im vollen Schauspielhaus (Foyer) zusammenzufinden, schlage ich vor, dass wir uns vor den Kassenautomaten im Parkhaus gegenüber der Burgerbraterei ‚Hans im Glück‘ treffen.
(Gilt auch für Leute, die- wie ich – mit dem ÖPNV anreisen – jeder kommt hinein – und, um draußen zu warten, ist es im Moment ein wenig frisch.)
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Schilling’s – das gemütliche Restaurant gleich hinter dem Schauspielhaus
https://schillings-restaurant.de/
schließt erst um 24.00 h.
Wenn sich also herausstellt, dass wir nach der Inszenierung noch munter genug sind, können wir den Abend gern bei einem gemeinsamen Häppchen oder Glas ausklingen lassen – entscheiden wir dann vor Ort.
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Über das Stück
Eine Gefängniszelle im Zuchthaus zu Reading im Jahr 1895. Hier sitzt der bekannteste und zugleich skandalumwittertste Dichter des viktorianischen England ein:
Oscar Wilde, angeklagt wegen Homosexualität und verurteilt zu zwei Jahren Zwangsarbeit. Der Autor von »Das Bildnis des Dorian Gray« tritt seine Haftstrafe bereits als gebrochener Mann an. Öffentlich gedemütigt, misshandelt und von seinem Geliebten Lord Alfred Douglas verlassen, steht Wilde vor den Trümmern seiner Existenz. Sollte er die unmenschlichen Haftbedingungen überleben und seine Freiheit wiedererlangen, bliebe ihm nichts weiter übrig, als ein völlig Anderer zu werden.
Aus dem Blickwinkel des politischen Gefangenen heraus schaffen Regisseur André Kaczmarczyk und sein Team ein musikalisches Theater, das von der Kraft der Fantasie an der Schwelle des Todes erzählt. Wilde Dramen und Märchen werden darin ebenso lebendig wie die Menschen, die sie inspirierten. Wir folgen dem Flug der Nachtigall durch den verzauberten Garten, blicken in den Teich, in dem sich Narziss spiegelt, und erkennen uns selbst im Kuss, den Salome dem abgeschlagenen Haupt des Jochanaan gibt.
Tastend nähert sich Wilde seinem alten Leben und beginnt Parallelen herzustellen, wo es eigentlich keine geben dürfte: zwischen seinem Dasein als Ehemann und Vater und der unglücklichen Liebe zu Lord Douglas; zwischen gefeierter Berühmtheit und heimlichen Beziehungen zu käuflichen jungen Männern; zwischen Angepasstheit und Aufbegehren; zwischen zwingender Moral der Welt und ästhetisch-erotischer Freiheit der Kunst.
Stück für Stück entblättert sich, was man vielleicht einen kolossalen Selbstbetrug nennen könnte: Wildes Hoffen, als glamouröser Freigeist mit ungeschützt offener Identität zu leben und dafür nicht verfolgt, ausgegrenzt und gehasst zu werden.
Info Schauspielhaus
https://www.dhaus.de/programm/spielplan/die-maerchen-des-oscar-wilde-erzaehlt-im-zuchthaus-zu-reading/1166/
Au